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Redewendungen aus der Jagd – Sprache mit Geschichte
Viele bekannte Redewendungen des Alltags stammen ursprünglich aus der Welt der Jagd. Sie veranschaulichen Handlungen, Beobachtungen oder Ausrüstungen und haben sich über die Jahrhunderte fest in unserem Sprachgebrauch verankert.

Begrifflichkeiten der Weidmannssprache
Die Jägersprache, auch Weidmannssprache genannt, ist weit mehr als nur Fachjargon.
Auf die Sprünge helfen
Bei der Hasenjagd helfen Jagdhunde dabei, den Hasen aufzustöbern. Der Hund bringt den Jäger auf die „Sprünge“ des Tieres – also auf seine Spur. Heute bedeutet das, jemandem bei etwas zu helfen oder auf die richtige Idee zu bringen.
Durch die Lappen gehen
Früher hängte man bei Jagden Stoffstreifen (Lappen) zwischen Bäume, um Tiere in eine bestimmte Richtung zu treiben. Wenn ein Tier entwischte, ist es „durch die Lappen gegangen“. Heute sagt man das, wenn man eine Chance verpasst hat.
Fährte aufnehmen
Wildtiere hinterlassen Spuren, die man „Fährte“ nennt. Jagdhunde oder Jäger können diesen Spuren folgen. Heute sagt man das, wenn man einem Hinweis oder einer Spur nachgeht.
Lunte riechen
Früher benutzten Jäger Zündschnüre (Lunten), um Gewehre zu entzünden. Tiere konnten den Geruch oft frühzeitig wahrnehmen – und flüchteten. Wer heute die „Lunte riecht“, merkt, dass etwas nicht stimmt.
In die Binsen gehen
Enten verstecken sich gern in hohem Ufergras, den sogenannten Binsen. Wer bei der Jagd nichts trifft, weil das Tier sich versteckt, hat „in die Binsen geschossen“. Heute bedeutet das: Etwas ist schiefgelaufen oder hat nicht geklappt.
Auf der Strecke bleiben
Die „Strecke“ wird in der Jägersprache das in einem bestimmten Zeitraum (Jagdtag, mehrtägige Jagd oder auch Jagdjahr) erlegte Wild bezeichnet. Wer also „auf der Strecke bleibt“, hat verloren, wird ignoriert, nicht berücksichtig und bleibt zurück.
Jemandem ins Gehege kommen
Wenn ein Tier das Revier eines anderen betritt, kann das zu Streit führen. Heute sagt man das, wenn jemand stört oder jemandem dazwischenfunkt.
Von etwas Wind bekommen
Viele Tiere haben einen feinen Geruchssinn. Wenn der Wind ungünstig steht, bemerken sie Jäger oder andere Gefahren früh. Wer „Wind bekommt“, erfährt etwas Wichtiges – meist sogar heimlich.
Sich vor etwas drücken
Manche Wildtiere „drücken“ sich in den Boden, um sich zu verstecken. Heute sagt man das, wenn jemand versucht, eine unangenehme Aufgabe zu vermeiden.
Wissen, wie der Hase läuft
Hasen flüchten im Zickzack – sehr schlau, um Feinde zu verwirren. Wer „weiß, wie der Hase läuft“, kennt sich gut aus und weiß, wie man sich geschickt verhält.
Ein alter Hase sein
Hasen haben viele Feinde – wer alt wird, hat viel überlebt. Heute beschreibt man damit Menschen mit viel Erfahrung.
Die Löffel spitzen
Die langen Ohren des Hasen heißen bei Jägern „Löffel“. Wenn er Gefahr wittert, stellt er sie auf. Wer „die Löffel spitzt“, hört aufmerksam zu.
Jemanden aufs Korn nehmen
Mit „Kimme und Korn“ zielt man beim Gewehr. Wer jemanden „aufs Korn nimmt“, beobachtet ihn ganz genau – manchmal auch kritisch.
Jemandem auf den Leim gehen
Früher nutzten Vogelfänger klebrigen Leim, um Vögel zu fangen. Heute bedeutet die Redewendung, dass man auf einen Trick hereingefallen ist.
Durch die Röhre schauen
Der Dachsbau wird „Röhre“ genannt. Wenn sich das Tier tief darin versteckt, können Jäger nur noch hineinschauen – aber nichts mehr tun. Heute meint man damit: leer ausgehen oder Pech haben.
Etwas abblasen
Jäger verständigten sich früher mit dem Jagdhorn. Eine bestimmte Melodie bedeutete: Die Jagd ist vorbei. Wird heute etwas „abgeblasen“, findet es nicht mehr statt.
So ein Sauwetter
Wildschweine lieben Regen – denn dann finden sie mehr Futter. An solchen Tagen sind sie besonders aktiv. Daher nannte man Regenwetter „Sauwetter“. Heute ist es einfach ein Ausdruck für schlechtes Wetter.
So ein Sauhund
Als „Sauhunde“ werden Jagdhunde bezeichnet, die eine besonders feine Nase haben, die mutig sind. Als Redewendung kommt der „Sauhund“ zumeist nur im österreichisch-bayrischen Sprachgebrauch vor. Gemeint sind dann in der Regel mutige oft bauernschlaue „Mannsbilder“, also Burschen und Männer.
Zielwasser trinken
Früher dachte man, ein kleiner Schluck Alkohol hilft beim ruhigen Zielen. Heute sagt man das scherzhaft, wenn jemand gut oder schlecht trifft – zum Beispiel beim Dosenwerfen oder Schießstand auf dem Jahrmarkt.
Jemandem etwas ans Bein binden
Früher band man Hunden einen Stock ans Bein, damit sie kein Wild jagen konnten. Heute sagt man das, wenn jemandem eine lästige Aufgabe oder ein Problem übergeben wird.
Am Drücker sein
Beim Jagen hält der Jäger den Finger am Abzug – dem „Drücker“. Wer heute „am Drücker ist“, hat die Kontrolle und bestimmt, was passiert.
Sich etwas an den Hut stecken
Früher steckte man sich kleine Dinge als Schmuck an den Hut – oft ohne großen Wert. Heute bedeutet das: Etwas ist unwichtig oder kann ignoriert werden.
Jagd und Wildtier Naturlehrpfad

Wie komme ich zum Naturlehrpfad
Was man mitbringen sollte
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